„Klavierpoesie der Romantik”

18.05.2024 Birkendorf: Irina Chistiakova spielte

Schubert, Schumann und Chopin

Irina Chistiakova

Franz Schubert (1797 - 1827)    -    Drei Klavierstücke D 946

1. es-moll - Allegro assai

2. Es-dur - Allegretto

3. C-dur - Allegro


Robert Schumann (1810 - 1856)

Arabesque op. 18 C-Dur

ABEGG-Variationen op. 1


Pause


Frédéric Chopin (1810 - 1849)

Scherzo No. 2 op. 31 b-Moll

3 Walzer op. 34

1. As-Dur

2. a-Moll

3. F-Dur

Ballade op. 52 f-Moll



Die drei Klavierstücke D 946 wurden von Schubert im Jahr 1826 komponiert, nur 6 Monate vor seinem Tod. Sie unterscheiden sich stark in Charakter und Struktur, sind unglaublich farbenfroh und poetisch. Diese Stücke verdienen es, ebenso häufig aufgeführt zu werden wie die Impromptus op. 90 und op. 142.


Der Begriff "Arabesque" in Architektur und Malerei bezeichnet komplexe Muster im arabischen Stil. In der Musik wurde der Begriff erstmals von R. Schumann verwendet, der sein Klavierstück op. 18 (1839) in Form eines Rondos mit kontrastierenden Abschnitten in verschiedenen Rhythmen als Arabesque bezeichnete. Seitdem wurde der Begriff "Arabesque" von Komponisten wiederholt verwendet, um eine kleine Komposition, hauptsächlich für Klavier, zu benennen, die in der Regel einen eleganten Charakter hat, mit einem gemusterten Stil und reich verziertem, "spitzenartigen" melodischen Muster.


"Abegg" war der Nachname einer jungen Dame, Meta Abegg, die Schumann auf einem Ball in Mannheim kennengelernt hatte. Er widmete seine Opus 1 "Pauline, Gräfin von Abegg", obwohl sowohl "Pauline" als auch "Gräfin" fiktiv waren. Das Thema der Variationen beginnt mit den aufsteigenden Klängen ABEGG, eine Technik, die Schumann oft auch in anderen Werken wie "Karneval", "Papillons" usw. verwendet.



Das zweite Scherzo unterscheidet sich deutlich in seinem Charakter vom ersten Scherzo. Es gibt keine Tragik darin, und obwohl seine Struktur an einigen Stellen recht dramatisch ist, ist das Ende fröhlich, festlich und nicht melancholisch oder katastrophal. Auf diese Weise entwickelt das Scherzo eine neue Linie in Chopins Schaffen.


Von den vier Balladen gilt sie für viele Pianisten als die schwierigste, sowohl technisch als auch musikalisch. Sie ist auch die längste und dauert etwa zehn bis zwölf Minuten. Laut John Ogdon ist sie "die erhabenste, intensivste und erhaben mächtigste aller Kompositionen Chopins... Es ist unglaublich, dass sie nur zwölf Minuten dauert, denn sie enthält die Erfahrung eines ganzen Lebens."